Galerie

Hier stellen wir unsere Katzen sowie Katzenkinder im neuen Zuhause vor.




 




Erlebnisse

Nachfolgend ein paar Erlebnisse mit unseren Chartreux-Katzen, die wir gerne mit Ihnen teilen möchten.


In der Höhle des Löwen
Eine Kartäuser-Dame auf dem Weg zum Top-Model


Ausstellung München Löwenbräukeller
21./22. April 2007
Veranstalter:
1. Deutscher Edelkatzen-Club e.V.
im Patronat des 1. DEKZV e.V.
Ein Tag aus der Perspektive der jungen Chartreux-Dame Baghira von Chersloh

Samstag, 21. April 2007

07:30 Uhr
Ankunft vor dem Münchner Löwenbräukeller.
Rechtzeitig, damit meine "Ziehmutter" in der Großstadt in der Nähe des Hauptbahnhofs noch einen der begehrten Parkplätze ergattern kann. Eine prächtige, schön dekorierte hohe Halle erwartet uns.
Der Einlass mit verschiedenen Tierärzten ist gut organisiert und verläuft reibungslos. Etwas schwieriger gestaltet sich die Suche nach unserem Käfig (die Käfignummern sind leider nicht fortlaufend und die Katzen einer Rasse, auch unserer, z. T. auf verschiedenen Ebenen verteilt).
Schließlich beziehen wir auf der Galerie, dem schönsten Platz des Löwenbräukellers, einen ruhigen Stand mit hervorragendem Überblick auf das Ausstellungsgeschehen. Meine Menschen bereiten zwischen den Käfigen einen kleinen Informationsstand mit Literatur und Bildern meiner Rasse für das zu erwartende Münchner Publikum vor.
Mein Käfig ist dekoriert und das von zu Hause mitgenommene Kuschelnest riecht angenehm vertraut.
Jetzt kann es losgehen!

08:15 Uhr
Was war das? Aus dem Nachbarkäfig tastet sich frech ein rot behaartes Pfötchen hindurch. Ich schiebe vorsichtig den Vorhang beiseite, um besser sehen zu können, wer das wohl sein könnte. Plötzlich ein Gefauche von drei frechen Abessinier-Kindern mir direkt ins Gesicht.
So viel "Feindseligkeit" bin ich nicht gewohnt und lasse sofort den Vorhang wieder los. Ich lege mich in die andere Ecke meines Doppelkäfigs, um in Ruhe das Geschehen im Erdgeschoß der Halle mitzuverfolgen: Katzenbesitzer, die dicht nebeneinander und Rücken an Rücken vor ihren Käfigen ausharren oder fleißig ihren Zögling pudern und bürsten und auf den Aufruf zum Richtertisch lauschen.
Einige Käfige sind mit der Aufschrift "Wir sind noch zu haben!" versehen. Schüchtern lugen einige Kitten einer sehr schlanken Rasse mit fledermausartigen Ohren zwischen den Gittern hervor. Nicht weit entfernt davon eine Langhaar-Rasse mit seltsam verdrehten Ohren ("American Öhrl" oder so ähnlich?). Was für Trends über den Ozean zu uns "hinüberschwappen" .... Wie froh ich bin, dass ich selbst eine natürliche Chartreux sein darf!

11 Uhr
Eine Dame in Begleitung ihres Kaugummi kauenden und mit Baseball-Cap versehenen Sprösslings nähert sich unserem Stand:
"Wann haben Sie wieder Kitten?" Auf misstrauisches Nachfragen meiner Ziehmutter, ob sie denn schon einmal eine Katze besessen habe, kommt die Antwort: "Meine letzte Kartäuser ist krank geworden, wir mussten sie ins Tierheim geben. Jetzt möchten wir wieder eine neue gesunde Katze!"
Kaum hatten meine Menschen diese Aussage verdaut, kommt schon eine andere Besucherin an unseren Stand mit den Worten: "Ich suche eine pflegeleichte Katze, die nicht haart. Ist die Kartäuser für mich das Richtige?"

12:30 Uhr
Noch immer sind wir nicht aufgerufen worden. Allmählich wird es eintönig - das lange Warten. Die Luft hier oben auf der Galerie wird von den vielen Besuchern nicht gerade besser.

14 Uhr
Endlich sind auch die Chartreux an der Reihe:
"Die Nummern 236, 237, 238 und 239 bitte zu Herrn W. zum Richtern!"
Ein sehr freundlicher Herr mittleren Alters macht sich ans Begutachten meiner Rassefamilie. Zur Seite sitzt eine Richterschülerin, die Auszüge aus dem Rasse-Standard vorliest. Es sind schöne andere Chartreux angetreten: eine Chartreux-Dame mit wunderbarem Fell und Ausdruck, die meiner Tante sehr ähnlich sieht, und ein imposanter kräftiger junger Kater in meiner Klasse, mit dem ich gerne etwas geflirtet hätte.
Vor mir wird noch ein Chartreux-Kater mit dunklem Fell und aufmerksamen Augen in der offenen Klasse bewertet. Irgendwie kommt mir dieser Kater vertraut vor; er ist mein großer Bruder, wie ich später erschnuppere.
Die Richterschülerin meint mit Blick auf sein sich aufwerfendes Chartreux-Fell indigniert: "man solle ihn mal baden, damit das Fell seidiger und gleichmäßiger wird". Nur gut, dass sich der erfahrene Richter von diesem Einwurf nicht beirren lässt und sein eigenes positives Urteil niederschreibt.
Nach anstrengendem Warten (Jungtiere sind zuletzt dran), mein Fell wird schon ganz strubbelig vom Halten, werde ich endlich auf den Richtertisch gesetzt. Geduldig lasse ich alle Handgriffe des Richters und seiner Schülerin an mir zu.
"Meine Ohren sind zu eng stehend (!), die Stirn etwas zu flach. Der Kopf etwas zu lang, jedoch insgesamt eine überdurchschnittliche Katze ...". Am Gesichtsausdruck meiner Ziehmutter aber erkenne ich, dass sie dennoch sehr zufrieden mit mir ist. Und ich weiß, dass sie unsere Beziehung nicht von Richterurteilen abhängig macht.
etzt wird es noch einmal spannend. Ein schöner wildfarbener Abessinier-Kater tritt gegen den dunklen Chartreux-Kater, meinen großen Bruder, zur Nomination an. Wie lang sich so ein Abessinier zwischen den Händen seines stolzen Besitzers strecken lässt! Die Richter überlegen hin und her. Doch plötzlich strahlen alle Umstehenden, die eine Chartreux auf dem Arm halten; dann wird das "Stechen" wohl mein Bruder für sich entschieden haben!

17 Uhr
Wann darf ich endlich nach Hause?
Immer noch dröhnt eine Katzenohren betäubende Stimme durch die Lautsprecher mit Ansagen wie: "Es gehen von der Bühne: Yowling Cats Dschingis Khan, Exotic Shorthead rotgestromt-bicolor und Sugar Babe of Wounded Vanity, blau-schildpatt-shaded." (Anmerkung: Namen und Rassen sind frei erfunden, Ähnlichkeiten wären rein zufällig)
lötzlich lautes Menschengeschrei und wildes Durcheinander auf der Bühne.
Eine verzweifelte Lautsprecherdurchsage: "Sofort alle Türen schließen!" Ein sportlicher OKH-Kater, ein World Winner, flüchtet mit einem weiten Satz von der Bühne durch die überraschte Menschenmenge, über die Treppen hinauf zur Galerie, und versteckt sich ausgerechnet unter unserem Chartreux-Infostand!
Er spürt wohl, dass es bei uns recht gemütlich zugeht. Hinter ihm her gleich fünf Stewards. Ich blicke ihm direkt in die Augen, aber verrate ihn nicht an die Menschen. Irgendwie tut er mir leid! Doch es hilft nichts; kurze Zeit später ist er in den Händen seiner "Häscher".
The show must go on ...
Endlich dürfen, wieder fast zum Schluss, auch die nominierten Chartreux (ein Jungtier und ein Erwachsenes) auf die Bühne vor die Richter. Auch mein großer Bruder ist dabei; schön anzusehen wie stolz die beiden da oben sitzen. Traurig aber, wie die Mehrzahl der Richter die Chartreux einfach nicht beachtet. Ist dies das Los einer Naturrasse? Will man nur Leistungen, wie den Fleck einer Rasse vom linken Ohr auf die Wange rechts zu züchten, belohnen?

18:30 Uhr
Erschöpft von den vielen Eindrücken, aber zugleich gespannt auf den nächsten Bewertungstag (es sind weitere Chartreux aus dem Ausland angekündigt), darf ich endlich meinen Käfig verlassen, um für heute den Heimweg anzutreten.

19:30 Uhr
Wieder zu Hause angekommen, begrüßt mich meine Katzenfamilie, die mich trotz meines Ausstellungsgeruchs nicht zum Baden schickt ...






Abenteuer Frankreich
Im Auftrag zweier Kartäuser unterwegs ...

 


Auf der Special Chartreux-Ausstellung in Paris-Puteaux im Mai 2007 des Club du Chat des Chartreux hatten wir eine sehr engagierte langjährige Chartreux-Züchterin kennengelernt. Schon damals waren wir beeindruckt von den Katzen und Katern aus ihrer Zucht, die auf dieser Show präsentiert wurden.

Und insgeheim regte sich in uns der Wunsch, irgendwann auch eine dieser charaktervollen, eleganten und vergleichsweise hochbeinigen "Westküsten-Chartreux" besitzen zu können. Diese Katzen erinnerten uns an die wohl schönste aller Chartreux, die berühmte "Mignonne de Guerveur".

Ein Jahr und viele Telefonate und Briefe später ist es dann endlich soweit: Die französische Züchterin bietet uns an, ein wunderschönes Kitten aus ihrer Zucht aussuchen zu dürfen!
Wir müssen nicht lange überlegen; Regina und ich schaffen es kurzfristig, uns an einem Wochenende von unseren beruflichen Verpflichtungen freizumachen und wagen das "Abenteuer Frankreich". Wir ahnen, was auf uns zukommt; schon die einfache Strecke an die Atlantikküste beträgt von uns in Oberbayern über 1300 km. Eigentlich verrückt, dieser Aufwand - so weit zu fahren für eine graue Katze! Nur wer selbst vom "Chartreux-Fieber" befallen ist, kann das nachvollziehen.


So machen wir uns auf den Weg bzw. auf die Autobahn gen Westen. Nach zwei Tagesetappen, mit Übernachtung im Elsass und unzähligen Mautstationen, haben wir es an das Ende des europäischen Kontinents geschafft. Gleich beim Aussteigen am Strand schlägt uns die nach Algen und Meersalz schmeckende Atlantikluft entgegen und wir trauen unseren Augen kaum: Eine wilde graue Katze läuft da ganz selbstverständlich am Strand umher, zwar schon etwas zerzaust (sie hatte wohl schon einige Sommer hier überlebt), aber Körperbau, Fellstruktur und Profil wie eine Rassechartreux! 

Es gibt sie also wirklich, die "Chartreux-Naturels", wie die Franzosen sie nennen und wie wir in manchen rassehistorischen Abhandlungen lesen konnten.
Wenig später, bei der Züchterin angekommen, werden wir freundlich begrüßt, sogar ein wunderschönes geräumiges Appartement in unmittelbarer Nähe hatte sie für uns reserviert. Natürlich wollen wir zuallererst all ihre Katzen sehen; geduldig wiederholt die Züchterin die Namen ihrer Zuchtkatzen, die wir uns kaum merken können. Sofort habe ich mich in ein besonders elegantes Kitten verliebt, welches aber bereits reserviert war. Die Entscheidung zwischen den 12-15 Wochen alten Kitten ist schwer; schließlich siegt die Vernunft und wir entscheiden uns für das weibliche Kitten aus der Verpaarung, welche am besten zu unserem heimischen Kater passt.

Im Hinterkopf haben wir aber immer noch das elegante Kitten und seine interessante Abstammung, keine einzige deutsche Katze im Stammbaum! Aber erstmal richtig ankommen und akklimatisieren. Nach ausgiebigem Stammbaum-Wälzen und Gesprächen über die Chartreux-Geschichte und frühere Ausstellungen geht unser erster Abend in der Bretagne zu Ende.
Während des Frühstücks, zu dem uns die Züchterin am folgenden Morgen einlädt, springt ein besonders dunkler, schlanker Kater zu mir auf den Platz. Wie elegant er wirkt mit seinen hohen Beinen, dem langen, spitz zulaufenden Schwanz. Und diese dunklen Augen und großen Ohren! Was für ein Unterschied zu unseren mitteleuropäischen Chartreux! Es ist der Bruder der zuerst gesehenen Katze aus der seltenen Verpaarung. Kurz kommt der Gedanke auf ... aber nein! Wir haben bereits einen eigenen imposanten ausgewachsenen Kater zu Hause, dem wir auch die Treue halten wollen. Und zwei Kater gleichzeitig zu halten? Daran ist schon so mancher Züchter verzweifelt bzw. gescheitert ...

Nach dem Frühstück fährt uns unsere Gastgeberin zu den "Alignements de Carnac", den örtlichen Touristenattraktionen, Reihen von Menhiren; für uns alpengewohnte Oberbayern mutet diese Region seltsam an, fast wie die Landschaft eines fernen Kontinents oder Planeten. Beeindruckend sind auch die Lichtverhältnisse in der Bretagne; bis nach 23:00 Uhr nachts ist es, bedingt durch die Zeitzone, noch ungewöhnlich hell.


Nach einem weiteren Tag, der mit Tierarztbesuch und den unvermeidlichen Formalitäten, Chippen, Kaufvertrag etc. bald vorüber ist, kommt der Tag unserer Heimreise.
Fast wehmütig verlassen wir diesen so gastfreundlichen kleinen Ort am "Ende der Welt" und machen uns auf Richtung Osten. Im geräumigen Transportkennel, der die gesamte Rückbank unseres Wagens ausfüllt, sitzen ein wunderschönes Kätzchen mit kräftiger Augenfarbe und hoch platzierten Ohren und (Sie ahnen es ...?) das dunkle Katerchen!
Wir sind sehr beeindruckt von der stets höflichen und rücksichtsvollen Mentalität der Franzosen, die wir hier kennen lernen durften. Und wir wundern uns über uns selbst, dass wir nicht schon viel früher die Reise zu einer französischen Zucht gewagt hatten.

Die beiden kleinen Franzosen haben sich sofort bei uns wie zu Hause gefühlt und sogar bereits am ersten Tag im Bett ihrer neuen Menschen geschlafen. Sie sind sehr menschenbezogen und schnurren um die Wette. Sprachprobleme gab es nicht und beide haben sich nach der Quarantäne schnell in unsere bayerische Chartreux-Gruppe integriert.
Nun genießen wir die Zeit der Kinderstube mit unseren Neuen und vielleicht schenken sie uns im nächsten Jahr auch so bezaubernden Nachwuchs.





Der Deko-Kater

Eine Geschichte vom Kartäuser-Kater Elvis (Jivaro von Chersloh), ...

... der besonders gerne im Schaufenster des Schuhgeschäfts seiner Besitzer sitzt und die Passanten öfter einmal ins Grübeln bringt.


Eines Abends geht eine Mutter mit ihrer Tochter am Schaufenster vorbei.

Mutter: "He, schau mal, was für eine tolle Deko. Schaut aus wie echt.
(Sie meinte Elvis, der sich keinen Millimeter bewegte)

Tochter: "Wie süß!"

Sie schweifen kurz von Elvis ab ...

dann die Tochter: "Mama, die Katze hat sich bewegt!"

Mutter: "Du spinnst, die ist nicht echt."

Tochter: "Doch, ich hab's gesehen, die hat mit den Augen geblinzelt."

Mutter: "Nein, schau doch, die bewegt sich nicht."

Zur Information: Die Entfernung zwischen Elvis und den beiden betrug nur ca. 30 cm

Die beiden gehen weiter und fangen richtig an zu streiten, ob die Katze nun echt ist oder nicht. Als sie Zuhause sind geht die Diskussion weiter, so dass sich die Mutter mitten in der Nacht nochmals auf den Weg zum Schaufenster macht, um zu sehen, ob die Deko noch dasitzt.